zusammengestellt von Werner Sticht
Eine kurze Geschichte des Trix-Metallbaukastens
Allgemeines
Das Metallbaukasten-System Trix erreichte bereits in den 30er Jahren
große Bedeutung - europaweit, nicht nur in Deutschland.
"Der Trix-Baukasten entstand nach einem neuen, klaren Programm:
Ein übergroßer Teil des Publikums kommt für die bisher bekannten hochwertigen
Metallbaukästen höherer Preislagen als Käufer nicht in Frage. Es galt, für diesen
unbefriedigten Bedarf einen Artikel zu schaffen, der wohlfeil, einfach im
System und qualitativ gut war - es galt, einen berühmten Fehler der
Spielwarenindustrie zu vermeiden, nämlich den, die minderwertige Kopie eines
qualitativ erstklassigen Artikels zu bringen."
Diese Aussage war in der
Deutsche Spielwaren-Zeitung vom
August 1931 S.30 zu lesen.
Nicht eine billige Nachmache, sondern ein eigenes, neues und gleichzeitig
preisgünstiges System sollte es also werden. Und gerade der günstige Preis
und die damalige schlechte Wirtschaftslage führten zu dann einem Verkaufserfolg,
der den anderen etablierten Metallbaukasten-Herstellern das Fürchten lehrte.
Die Firma Walther, Hersteller der Stabil-Baukästen, reagierte darauf mit den
Knirps-Kästen. Die Firma Märklin brachte das System Marbi heraus und Meccano
antwortete mit den 'X' Series. Aber auch andere Spielwarenfirmen versuchten nun
in den Markt der preisgünstigen Metallbaukästen einzusteigen. Es erschienen
etwa die Kästen Fantasie "R", Technofix, Clou. Das preisgünstigste dieser
Systeme war aber "Baufix" der Firma Saalheimer & Strauss aus Nürnberg. Es gab
davon zwei Tüten, von denen jede für nur 10 Pfennig angeboten wurde !
All diese Sortimente verschwanden im Zweiten Weltkrieg wieder und wurden in
den 50er Jahren nicht mehr aufgelegt.
Trix konnte sich jedoch bis Ende 1997 behaupten.
In den folgenden Kapiteln beschreibe ich die Entwicklung des Trix-Baukasten-Systems
in Deutschland. Als Quellen habe ich die
deutschen Prospekte
der Firma Trix verwendet, welche
hier
von A. Wind angeboten werden.
Aber auch Artikel aus der Deutschen
Spielwaren-Zeitung aus den Jahren 1931-1934 habe ich ausgewertet, welche
mir Jürgen Kahlfeldt freundlicherweise herausgesucht hat.
Ihm mein herzlicher Dank.
Die Physik- und Chemie-Experimentier-Kästen, die Trix-Boote und die
Funk-Trupp-Morseapparate habe ich hier nicht berücksichtigt. Der Leser kann
sich darüber ein Bild machen anhand der
deutschen Prospekte
der 30er Jahre.
Auch auf die doch so bekannten Modelleisenbahnen werde ich nicht eingehen.
Dazu gibt es viele andere Veröffentlichungen.
Weiterhin habe ich die ausländischen Entwicklungen von Trix nicht
dokumentiert. Dort gab es, zumindest in Frankreich und England in den frühen
50er Jahren eine ganze Reihe verschieden ausgestatteter Kästen mit auf Pappen
aufgenähten Teilen. Diese Kästen waren dort sehr begehrt.
Es sind von dort auch Kästen mit farbigen Teilen bekannt. So waren die
Zahnräder manchmal rot und die Flachbänder, Lochscheiben usw. dunkelblau.
Als besonders beachtenswert empfinde ich den englischen Kasten
Tricy-Trix,
einen Elektrokasten mit einer außerordentlichen Vielfalt an Modellen.
Den kleinen
französischen Trix-Wechselstrom-Motor,
der direkt von der Steckdose betrieben werden kann, möchte ich hier auch
nennen.
Der Beginn (1931-1940)
Die Geschichte der Hersteller-Firma des Trix-Metallbaukastens beginnt mit der Firma
"Vereinigte Spielwaren-Fabriken Andreas Förtner & J.Haffner's Nachfolger KG."
die aus einer Fusion im Jahr 1923 entstand.
Im Oktober 1928 gelang es dem ehemaligen Bing-Geschäftsführer Stefan Bing,
zusammen mit einigen ehemaligen Bing-Mitarbeitern das Unternehmen Förtner und
Haffner aufzukaufen. Der Ingenieur Siegfried Kahn wurde neuer
Hauptgeschäftsführer. Die Firma wurde in eine GmbH umgewandelt.
Die Herstellerfirma hieß in den Firmenschriften "Vereinigte
Spielwaren-Fabriken G.m.b.H.", manchmal noch mit dem Zusatz
"Andreas Förtner u. J. Haffners Nachf. G.m.b.H.".
Im August 1931 erschienen die ersten Trix-Metallbaukästen.
Die Nachfrage war auch im Ausland sehr groß, so dass man sich man sich
entschloss, dort Lizenzen zu vergeben oder eigene Firmen zu gründen.
Die erste dieser Gründungen erfolgte am 17.2.1932 in London.
Am 15.1.1935 wurde der Name TRIX-EXPRESS als Schutzmarke eingetragen und am
3.3.1935 wurde dann die Modelleisenbahn erstmals vorgestellt.
Im Rahmen der nationalsozialistischen "Arisierung" übernahm Ernst Voelk 1938
die Firma weit unter Wert. Er war damals Präsident der Nürnberger Handelskammer
und Besitzer der Firma Johann Distler KG, welche er auch schon arisiert hatte.
Die Firma heißt jetzt "TRIX Vereinigte Spielwaren-Fabriken Andreas Förtner &
J.Haffner's Nachfolger".
Die Firma war immer in Nürnberg ansässig. Die Trix-Auskunftei war 1933 in der
Kobergerstr. 15, ab 1935 in der Schillerstr. 10, ab 1939 Schillerstr. 7.
Umfangreiche Informationen zur Firma finden Sie in einem Artikel
Die Geschichte der Firma TRIX.
Einen viel weiteren Überblick liefert der Intenetauftritt von Bernhard Schwarz
über Firmengeschichten u.A. von Johann Haffner
ab 1813 bis 2009. Ich habe aus diesen Quellen Fakten übernommen und hier
verkürzt dargestellt.
Der Name TRIX wird am 1. September 1930 als Schutzmarke eingetragen.
Das erste Patent (DE592063) zum Trix Metallbaukasten, das für die
Flachstreifen, wurde am 19.9.1930 angemeldet.
Ein weiteres Patent (DE555045) vom 24.7.1931 beschreibt die Schnurrolle
aus zwei Rillenradhälften und der Exzenterscheibe.
Das nächste Patent (DE559045), ebenfalls vom 24.7.1931, beschreibt die
beiden U-förmigen Bügel aus Kasten 1b.
Ein Zusatzpatent (DE594781) zu DE592063 vom 6.11.1931 zu Flachbändern
mit Langlöchern wurde nie umgesetzt.
Am 2.3.1933 wurde schließlich das Patent (DE612110) für die Kettenräder des
Kastens 1c angemeldet.
Die Patente können Sie bei Bernhard Schwarz
oder über Depatisnet im Internet suchen.
Am Anfang gab es nur den Grundkasten I und den
Zusatzkasten IA.
Der ganz große Vorteil dieser Kästen war ihr geringer Preis. Jeder Kasten
kostete 50 Pfennig. Händler bezogen die Kästen für 4RM das Dutzend.
Der Grundkasten I enthielt schon 51 Teile.
Die Teile waren in Tüten verpackt, die dann, zusammen mit einem Faltblatt,
in einer Pappschachtel lagen. Das Faltblatt zeigte den Inhalt des Kastens anhand
einer Abbildung der Teile. Dazu zeigt es einige wenige Modelle.
Der Zusatzkasten IA ermöglichte dann schon komplexere,
wenn auch mechanisch nur wenig anspruchsvolle Modelle.
Für die beiden Kästen I und IA erschien 1931 ein
Vorlagenbuch
von 96 Seiten (ohne Umschlag), Maße 209*147mm, Querformat, Modelle 1 bis 114,
Preis 50 Pfennig.
Die Vorlagenbücher wurden, zumindest anfangs, erweitert um neue Modelle,
Verbesserungen wurden eingearbeitet und die Seitenzahl wuchs. Als dann noch
weitere Vorlagenbücher dazu kamen, wurde dieses erste Vorlagenbuch als
"Band 1" bezeichnet.
Das größte Modell aus einem späteren Band 1 ist ein Riesenrad, für das man
24 Kästen I und 31 Kästen IA benötigt.
Die mehrreihigen Flachstreifen ermöglichten neue, bisher nie gekannte
Verschraubungs-Möglichkeiten.
Die langen 17-Loch-Flachstreifen im Kasten IA sind 132mm lang, also etwa
so lang wie ein 11-Loch-Flacheisen von Stabil (137mm).
Der Lochabstand in Längsrichtung beträgt 7.8mm.
Die Schrauben haben einen Durchmesser von 3.5mm und hatten früher eine Steigung
von 0.8mm. Ab den 50er Jahren wurde das Gewinde
M3.5 eingesetzt. Alte und neue Gewinde passen nicht zueinander.
Als Achsen werden Gewindestifte verwendet.
Wenige Monate nach den Kästen I und IA, spätestens im Februar 1932
folgten die Zusatzkästen IB und Elektro 11.
Dazu gab es noch einen
Sandmotor,
"Moto-Sand" oder "Motosand" genannt, bei dem rieselnder Sand zum Antreiben der
Modelle benützt wurde (nach dem Krieg nicht mehr angeboten).
Eine Tüte mit vier Gummireifen in 2 verschiedenen Großen und eine
Nachkaufpackung mit je 24 Schrauben und Muttern war auch zu haben.
Ein weiteres neues
Vorlagenbuch, Band 2,
112 Seiten, beschreibt die neuen Modelle 116-184, die mit dem
Zusatzkasten IB, mit dem Sandmotor und mit dem Zusatzkasten
Elektro 11 gebaut werden können.
Jeder Artikel war für 50 Pfennig zu bekommen, nur die Packung mit 24 Schrauben
und 24 Muttern kostete nur 25 Pfennig.
Schon im Februar 1932 wurden Jungen per Zeitungsanzeigen animiert Trix-Clubs
zu gründen.
Der Kasten IB enthielt damals nur zwei Lochscheiben von
49mm Durchmesser.
Diese beiden können als Felgen für einen großen Gummireifen dienen.
Die anderen Radteile sind Hälften von Schnurrädern, aus denen man zwei
Schnurräder machen kann. Die vier Teile können als Felgen für zwei kleine
Gummireifen verwendet werden.
Die beiden Achsen sind aus Stahl und nur an den Enden mit Gewinde versehen.
Die kleinen U-förmigen Bügel können als Stellringe, die großen als Mitnehmer
auf glatten Achsen eingesetzt werden. Die Schnurräder können auch an der
glatten Achse befestigt werden, indem man zwischen die beiden Hälften eine
Exzenterscheibe mit einlegt und die Hälften gut miteinander verschraubt.
Der Kasten Elektro 11 enthält eine Magnetspule mit
Weicheisenkern, eine Glockenschale, eine Lochplatte, mehrere federnde und
isolierende Streifen, Kurbelwelle und Unterbrecherrad.
Zusammen mit einem Kasten 1 kann man eine Klingel und diverse kleine
Unterbrechermotore bauen. Die Lochplatte ist leider scharfkantig und hat
spitze Ecken. Man sollte nachfeilen ! Auch an Teilen der 70er Jahre noch.
Der ebenfalls schon 1932 erschienene komplette Kasten Elektro 12
kostete 1 RM. Er enthielt zusätzlich zum Kasten Elektro 11 noch
eine weitere Magnetspule mit Kern sowie verschiedenen Flachstäbe und Räder.
Allein mit diesem Kasten konnte man schon eine ganze Zahl von Elektro-Modellen
bauen.
Die große Neuerungen des Jahres 1933 waren der
Zusatzkasten IC, die beiden Elektromotore und ein
weiteres
Vorlagenbuch, Band 3,
112 Seiten, Modelle 203-240, welche ganz speziell zum Kasten IC
und zum Elektromotor passen. Kasten IC oder Vorlagenbuch kosteten
50 Pfennig, ein Motor aber 1 Mark.
Der Kasten IC war etwas ganz Neues. Die Zahnräder, die auch
als Ketten- und Kegelräder verwendet werden können, haben Zähnezahlen von
10, 20 und 40. Das große Zahnrad hat noch einen Ring von 30 Ausstanzungen.
Die Zähne des kleinen Zahnrads können in diese Ausstanzungen greifen. Dadurch
kann man ein Winkelgetriebe mit einem Übersetzungsverhältnis von 1:3 schaffen.
Kein anderes System bot solche Zahnräder. Im Kasten ist auch eine Schnecke,
etwa 60cm an Kette, eine Gewindewelle von 120mm und eine Langmutter zum
Verlängern von Achsen. Einige dieser Teile gibt es bei den anderen Systemen
erst in den mittleren und größeren Kästen.
Dann kamen noch die neuen Trix-Elektro-Motore hinzu.
Es gab einen 4,5V-Gleichstrom-Motor (Nr. 2050) und einen
8V-Wechselstrom-Motor (Nr. 2060).
Jeder war für 1.00 Mark zu haben.
Das Bild links zeigt den Gleichstrom-Motor. Man erkennt ihn am
Hufeisenmagneten. Er wird mit einer Taschenlampen-Batterie betrieben.
Durch tauschen der Pole wird die Drehrichtung umgekehrt.
Der Motor kann sogar als Generator benützt werden. Wenn man über ein
Kettengetriebe die Motorachse schnell dreht, entsteht an den Anschlüssen
des Motors eine Spannung, mit der man ein Birnchen zum Leuchten bringen kann.
Aber die Lager des Motors werden dabei überlastet und leiern aus.
Der Wechselstrom-Motor hat statt des Hufeisenmagneten einen
Elektromagneten mit Spule eingebaut und wird mit einem Transformator betrieben.
Die Drehrichtung zu ändern, gestaltet sich bei diesem Motor etwas umständlich,
wird aber im Vorlagenbuch Band 3 genau beschrieben.
Die kleinen Trix-Elektro-Motore sind so simpel gebaut, dass man sogleich das
Prinzip versteht. Sie waren zudem so preisgünstig, dass sie nicht nur in
Spielwaren der Firma Trix verwendet wurden, sondern auch generell bei
Modellbau-Bastlern sehr beliebt waren.
Sie können sogar in Modelle der anderen Metallbaukasten-Hersteller eingesetzt
werden. Zu diesem Zweck gab es im Sockel besondere größere Befestigungslöcher
und ein zu den anderen Systemen passendes Zahnrädchen auf der Antriebsachse.
Das Häkchen vorne an der Antriebsachse erlaubt es, die Antriebsachse zu
verlängern. Die Verlängerung muss am Ende zum Motor einen ähnlichen Haken haben,
der vom Haken am Motor gedreht wird. Die Verlängerung hat zum Motor keine
Verbindung, außer über die Berührung der beiden Haken. Dieses Verfahren
wird auch bei den Trix-Booten eingesetzt.
Vorne auf der Antriebsachse des Motors befindet sich der gerade beschriebene
Haken, gefolgt von einem Schnurrädchen, dann einem 6-Zähne-Kettenrad und dann,
am Lager, ein 8-Zähne-Ritzel für Zahnräder anderer Metallbaukasten-Systeme.
Bilder von Trix-Motoren finden Sie
hier.
Bereits 1933 wurden dann ein aufgefüllte Holzkistchen angeboten mit der
Bezeichnung Meister TRIX.
Es enthielt schon 3 Kästen I, 2 IA, je 1 IB, IC, Elektro 11, Sandmotor,
Elektromotor, 2 große und 2 kleine Gummireifen, die 3 Vorlagenbücher und
"gutes Werkzeug". Es kostete 10 RM.
Im Kistchen waren aber mehr Teile. Anhand der Prospektbilder erkennt man, dass
zumindest eine zusätzliche Magnetspule mit Kern und eine zusätzliche
Kontaktfeder (F1) enthalten waren.
Auch zwei zusätzliche große Lochscheiben müssen dabei gewesen sein. Denn zur
Benutzung zweier großer Gummireifen benötigt man nun einmal vier große
Lochscheiben.
Das "gute Werkzeug" war ein Schraubenzieher mit Drahtschlaufe und 2
Mutternschlüssel aus dickerem Eisen mit Maul an einem Ende. Die Teile sind
vergleichbar mit den entsprechenden Teilen anderer Metallbaukasten-Hersteller.
Der "Meister TRIX" erschien zwar recht großzügig ausgestattet, aber
man muss zumindest einen Kasten 1b und eine Packung Gummireifen nachkaufen,
wenn man ein Auto bauen will. Für ein Auto braucht man nämlich 4 gleiche
Reifen. Der Kasten enthält aber nur zwei gleiche Reifen jeder Größe.
Dadurch erscheint er eher wie eine halbe Portion.
Auch schon 1933 gab es einen "Arbeitskasten in polierter Kassette
26½*17*6½cm (mit Raum für 30 Kasteninhalte)". Er war gefüllt mit je
zwei I und IA, sowie je einem IB, Motosand, Vorlagenbüchern 1 und 2, und
"gutem Werkzeug". Er kostete 5 RM.
1934 gab es dann noch einige Nachentwicklungen. So wurden ummantelte
Elektromotore (Messingsockel und -haube) und ein Federmotor
angeboten, der Vorwärts- und Rückwarts-Lauf zulässt.
Die neuen Motore kosteten 2 RM.
Der neue Gleichstrom-Motor hatte die Nummer 2150, der Wechselstrom-Motor
die Nummer 2160 und der Federmotor die Nummer 2170.
Das Bild links zeigt den Wechselstrom-Motor mit Messingsockel und Messinghaube.
Das Bild rechts zeigt den Federmotor.
Der Federmotor ist mit 7 Umdrehungen an der Federachse aufgezogen. Er läuft
dann 20-30 Sekunden im Leerlauf. Die Feder hat die gleiche Breite wie die des
Knirps-Federmotors. Der Motor ist für eine schnell drehende Antriebsachse (links
im Bild) konzipiert. Er hat aber noch eine andere Antriebsachse, die aus den
beiden Seitenplatten herausragt. Die Achse hat kein Gewinde.
Der hintere Hebel oben am Motor dient zum Anhalten. Der vordere Hebel zum
Umschalten der Drehrichtung der Antriebsachsen.
Das Getriebe erzeugt ein deutliches Rauschen.
Bilder von Trix-Motoren finden Sie
hier.
An kombinierten Kästen gab es den neuen Moto-Trix, der
je einen I, IA, IB, Elektromotor und zwei Vorlagenbücher enthielt und zum Preis
von 3.50 RM zu haben war.
Es gab auch ein neues aufgefülltes Holzkistchen, Trix 100
(siehe Bild links), mit Raum für 30 Kästen, das schon 2 Kästen I, einen IA,
einen IB, einen Elektromotor, die Vorlagenbücher Band 1 und 2 und
"gutes Werkzeug" enthielt. Es kostete 5 RM. Maße 265*165*65mm.
In Frankreich war der Trix 100 aber gänzlich anders bestückt. Dort enthielt
er je 2 Kästen I, IA, IB, einen Sandmotor und keinen Elektromotor.
Das größere Kistchen für 60 Kästen, das bereits 1933 als "Meister TRIX"
erschien, wurde umbenannt und bekam die neue Bezeichnung
Trix 1000. In den Prospekten von 1933 und 1936 wurden die
gleichen Bilder verwendet für den "Meister TRIX" wie für den "Trix 1000".
Die Maße sind 320*240*80mm. Preis 10 Mark.
Laut Prospekt enthielt er 3 Kästen I, 2 IA, je 1 IB, IC, Elektro 11, Sandmotor,
Elektromotor, 2 große und 2 kleine Gummireifen, die 3 Vorlagenbücher und
"gutes Werkzeug".
Aus den Bildern in den Prospekten kann man aber deutlich sehen, dass er mehr
Teile enthalten hat, mindestens eine zusätzliche Magnetspule mit Kern.
Für das Ausland wurden die Kästen anders bestückt. Die holländische Version
enthält 2 Kästen I, 2 IA, je 1 IB, IC, Elektro 12, Sandmotor, Elektromotor,
2 große und 2 kleine Gummireifen, Vorlagenbücher, Schraubenzieher und
Mutternschlüssel aus Stahl.
Bei der französischen Version sind es 3 Kästen I, 2 IA, 2 IB, je 1 IC,
Elektro 11, Sandmotor, Elektromotor, 2 große und 2 kleine Gummireifen,
Vorlagenbücher, Schraubenzieher und Mutternschlüssel.
1934 wurde erstmals zum Trix Wettbewerb aufgerufen. Der Gesamtwert der
Preise für den Wettbewerb beträgt 1934 1500 RM und wurde Ende der 30er Jahre
bis auf 2100 RM erhöht.
Dieser Gesamtwert ist damit gegenüber dem Preisvolumen der Stabil-Wettbewerbe
(10000 RM) deutlich geringer. Jedoch sind die Preise bei Trix echte Sachwerte
des täglichen Gebrauchs, keine neuen Metallbaukästen, wie bei den vielen
Trostpreisen bei Stabil.
1937 wurden dann die Inhalte der Holzkistchen neu bestimmt.
Das neue kleine Holzkistchen hat die Bezeichnung Trix 106.
Es ist jetzt gefüllt mit 4 Kästen (es wird nicht gesagt, welche das sind),
einen Elektromotor mit Messingsockel und -haube (Nr. 2150) für 2 RM,
2 Vorlagenbücher und "gutem Werkzeug". Darunter versteht man nun einen
Schraubenzieher mit Drahtschlaufe und nur noch einen Mutternschlüssel aus
dickerem Eisen mit Maul an dem einem Ende und einem 6-eckigen Loch am anderen Ende.
Der Preis des Kastens ist 5.75 RM.
Er wurde nach dem Krieg nicht mehr produziert.
Das mittlere Holzkistchen für 60 Kästen heißt jetzt Trix 1012
(siehe Bild links), ist nun gefüllt mit 11 Kasten, 2 kleinen und 2 großen
Gummireifen, einem Elektromotor mit Messingsockel und -haube (Nr. 2150) für 2 RM,
den 3 Vorlagenbüchern und "gutem Werkzeug".
Im Vorgängerkasten Trix 1000 waren nur 8 Kästen und ein Sandmotor
enthalten. Vom Sandmotor im Kasten ist in den Prospekten ab 1937 keine Rede
mehr, obwohl ihn die Abbildungen bis 1940 noch deutlich zeigen, und diese
Abbildungen sind 1937 neu erstellt worden. Insgesamt ist der Kasten, wenn auch
kaum sichtbar, doch aufgerüstet worden. Der neue Kasten kostete 12 RM.
Weitere Informationen finden Sie bei den
entsprechenden Kästen der 50er Jahre.
Es gibt übrigens einen Sammler, der einen Trix 1012 besitzt und der sagt,
sein Kasten habe den Inhalt eines Trix 1000, nur der Motor habe Messingsockel
und Messinghaube.
Dann gab es noch ein neues größeres Holzkistchen für 100 Kästen, den neuen
Trix 1020, den damals größten Trix-Kasten. Er ist gefüllt mit
20 Kästen, 4 kleinen und 4 großen Gummireifen, einem Elektromotor mit
Messingsockel und -haube (2150) für 2 RM, einer Anzahl loser Trix-Teile
und 3 Vorlagenbüchern. Preis 20 RM.
Anhand der Abbildung ist zu erkennen, dass ein Sandmotor enthalten war.
Was aber ist unter "Anzahl loser Trix-Teile" zu verstehen ?
Es kann angenommen werden, dass in der Holzkiste folgende Kästen enthalten waren :
7*I, 6*IA, 4*IB, 2*IC, 1*Elektro 11 und "diverse Einzelteile".
Das sind dann 20 Kästen, wenn man den Sandmotor nicht als Kasten zählt.
Unter den "diversen Einzelteilen" ist ein fast vollständiger Elektro 11
enthalten; es sind ja auf den Bildern 2 Magnetspulen und 2 Magnetkerne zu
erkennen.
Weitere Informationen finden Sie bei den
entsprechenden Kästen der 50er Jahre.
Am unteren Ende wurde spätestens 1936 der Elementrix eingeführt, ein Karton
mit je einem Kasten I und IA, dazu das Vorlagenbuch Band 1 zusammen zum Preis
von 1.50 RM.
Der Moto-Trix (mit Motor 2250) kostete jetzt 4 RM.
Dann gab es noch weitere leicht abgewandelte Elektromotore (lackierter
Sockel und Haube) für 1.40 RM.
Der neue Gleichstrom-Motor bekam die Nr. 2250, der Wechselstrom-Motor die
Nr. 2260.
Bilder von Kästen aus der Zeit 1931-1940 finden Sie
hier.
Der Neuanfang nach dem Krieg (1950-1968)
Nach dem Krieg wurde der durch die Nationalsozialisten erzwungene Kaufvertrag
von 1938 rückgängig gemacht. Die früheren Eigentümer bekamen ihre Anteile wieder.
Ernst Voelk, der Käufer von 1938, war aber als Eigentümer von Tochterfirmen
weiter an der Gesamtfirma beteiligt.
Die Firma hieß nun "TRIX Vereinigte Spielwarenfabriken GmbH".
1952 verkauften die früheren Eigentümer, darunter Siegfried Kahn und die Erben
von Stefan Bing, ihre Anteile zurück an Ernst Voelk. Dieser "mietete" dann das
Recht, den Namen TRIX zu führen. 1955 hieß die Firma schließlich
"Trix Vereinigte Spielwarenfabriken Ernst Voelk K.G.".
Die Auskunftei war zunächst in der Kobergerstr. 15, spätestens 1955 dann in der
Dammstr. 5-11.
1962 verkaufte Ernst Voelk zunächst seine Firma Distler nach Belgien.
1966 verkaufte er auch die Firma TRIX an den Spielzeug- und Puppenhersteller
Schildkröt. Die "Trix Vereinigte Spielwarenfabriken Ernst Voelk K.G." bestand
dort weiter als Tochterfirma
(siehe dazu auch "Die Geschichte der Firma TRIX").
Der Trix-Metallbaukasten wurde 1950-1954 gründlich überarbeitet.
Es gab wieder die kleinen Kästen I und IA in unveränderter
Form, jetzt aber für 1.25 DM.
Der Kasten IB enthält ab etwa 1954 4 Lochscheiben von 49mm Ø; vorher
waren es nur zwei.
Der Elektro 11 wurde um einen ausgestanztes Flachstreifen
ergänzt, der als Lampenfassung benützt werden kann.
Der Kranhaken in Kasten IA wurde auch geändert, was in den
Prospektbildern erst viel später aktualisiert wurde.
Besonders zu erwähnen ist das neue Gewinde
M3.5, das jetzt auf alle Achsen und Schrauben gedreht wurde. Es passt überhaupt
nicht zu dem Gewinde (3.5/0.8), das vor dem Krieg verwendet wurde.
Die ganz besondere Neuigkeit, er erschien 1950 oder früher, ist aber der
Kasten ID, der je zwei Winkelstreifen von 9, 18 und 27 Loch
Länge enthält. Der 27-Loch-Winkelstreifen ist 210 mm lang und damit
vergleichbar mit einem 17-Loch-Winkelträger von Märklin (215mm).
Damit wurden endlich Winkeleisen dem System zugefügt, was schon vom Anfang an
überfällig war. Ein Gegenstück zu den bei anderen Systemen doch so verbreiteten
25-Loch-Winkeleisen von über 300mm Länge gibt es leider nicht.
Bei Trix war man eben stolz darauf, mit nur 48 Teile auszukommen.
Die Kästen IB, IC, ID, Elektro 11 kosteten jetzt 1.50 DM.
Es gab wieder den Elektromotor für Gleichstrom (Nr. 2050/923/8923) und
den für Wechselstrom (Nr. 2060/924/8924), aber nur noch in der ursprünglichen
einfachsten Art, jeder für 3.50 DM.
(Die erste Nummer galt bis 1959, die zweite bis 1961, die dritte bis 1968.)
Der Federmotor (Nr. 2170/925) wurde ebenso angeboten für 5.75 DM; letztmals
1959.
Die Packung Autoreifen (2 kleine und 2 große) kostete 1.25 RM, die Packung von
je 24 Schrauben und Muttern 60 Pfennig.
Durch die Einführung des Kastens ID musste ein
neues Anleitungsbuch
geschaffen werden.
(Das Bild zeigt das Deckblatt ab 1954. Vorher hatte das Buch den gleichen
Inhalt, aber ein anderes Deckblatt.)
Man nahm für das neue Anleitungsbuch bewährte Modelle der alten drei
Vorlagenbücher, baute diese mit Winkeleisen (wo möglich) neu, ergänzte einige
und brachte das Werk mit 69 Modellen auf 116 Seiten (mit Deckblättern),
Maße 207*277mm neu heraus. Neu im Heft ist zumindest die große
Standuhr
am Ende des Heftes.
Das neue "Trix-Anleitungsbuch für den Trix-Ingenieur" kostete 2.50 DM.
Es lag bis 1963 den Kästen ab Größe Junior bei.
Als kombinierte größere Kästen gab es den Elementrix für 3 DM (enthält
Kasten I und IA). Ein neues kleines
Vorlagenbuch
für den Elementrix von 32 Seiten, Maße 200*145mm, enthält 50 Modelle, die
aber nicht alle mit dem Elementrix gebaut werden können. Es war für 60 Pfennig
einzeln zu bekommen.
Auch der Moto-Trix (Kasten I, IA,IB, Motor) wurde neu aufgelegt aber
schon 1955 eingestellt. Er enthielt das neue große Anleitungsbuch und kostete
10.75 DM.
Neu ist die Kombination Junior mit je einem Kasten I, IA, IB, IC und dem
neuen Anleitungsbuch. Er kostete 7.95 DM. Die 4 Schachteln der kleinen Kästen I,
IA, usw. wurden einfach in einen größeren Karton gegeben. Darauf lag das
Anleitungsbuch und schon war der Kasten fertig.
Beim Elementrix wurde ebenso verfahren.
Das Bild oben, aus dem Katalog von 1958, zeigt die größeren Kombinationen aus
der Zeit bis 1960.
Links sehen Sie den nach 1950 neu eingeführten Kasten Präsent für 19.75 DM,
315 Teile (darunter ein Kasten ID), Motor, neues Anleitungsbuch.
Es sind je zwei Kästen I und IA und je einmal die Kästen IB, IC, ID enthalten,
sowie diverse Einzelteile.
Weitere Informationen finden Sie bei den
entsprechenden Kästen der 60er Jahre.
In der Mitte sehen Sie den Trix 1012, ein Holzkistchen für
bis zu 60 Kästen. Laut Beschreibung ist er gefüllt mit 11 Kästen, 2 kleinen und
2 großen Gummireifen, einem Elektromotor, dem neuen Anleitungsbuch und
"gutem Werkzeug". Er kostete 29.50 DM.
Ohne Inhalt war das Kistchen für 9.50 DM zu haben.
Anhand der Bilder kann man vermuten, dass der Trix 1012 seit
1937 nahezu unverändert bis 1960 produziert worden ist. Da der Sandmotor aber
nach dem Krieg nicht mehr verkauft wurde, fehlt er auch im Trix
1012 ab 1950.
Aus dem Jahr 1959 ist eine etwas
genauere Angabe
zum Inhalt des Trix 1012 bekannt. Er hatte 1959 die Nummer 907
bekommen. Demnach enthielt er
4 Kästen I, 3 Kästen IA, je einen Kasten IB, IC, Elektro 11, einen Elektromotor,
2 kleine und 2 große Gummireifen, "diverse Einzelteile", das Anleitungsbuch,
Schraubenzieher und Mutternschlüssel. Einer der neuen Kästen ID fehlt jedoch.
Damit haben wir aber nur 10 Kästen, obwohl in den Prospekten immer 11 genannt
werden. Hat man etwa vor dem Krieg den Sandmotor als Kasten gezählt?
Hat man nach dem Krieg das im Prospekt nicht mehr nachgeprüft?
Unter den "diversen Einzelteilen" ist ein fast vollständiger Elektro 11
enthalten; es sind ja auf den Bildern 2 Magnetspulen und 2 Magnetkerne zu
erkennen.
1960 wurde der Kasten letztmals in den Prospekten aufgeführt.
Rechts im Bild ist das größere Kistchen für maximal 100 Kästen, der
Trix 1020, zu sehen.
Er ist ab 1954 gefüllt mit 21 Kästen, 4 kleinen und 4 großen Gummireifen,
einem Elektromotor, zusätzlichen losen Teilen und dem neuen Anleitungsbuch.
Preis 49.50 DM. Preis des Kistchens ohne Inhalt 13.50 DM.
Man hatte dem Trix 1020 zunächst nur einen Kasten ID zugefügt.
Aber bereits 1954 erhielt er zwei Kästen ID. Den Sandmotor hat man herausgenommen.
Den gab es jetzt ja nicht mehr.
Bilder von Kästen aus der Zeit 1948-1960 finden Sie
hier.
Weitere Informationen finden Sie bei den
entsprechenden Kästen der 60er Jahre.
Auch Modellbau-Wettbewerbe wurden bis 1959 durchgeführt. Das
Preisvolumen betrug 5000 DM. Der 1. Preis war 1959 ein Fernseh-Gerät für
798 DM.
1959 bekamen die Metallbaukasten-Artikel bei Trix eine dreistellige
Produktnummer >900. So wurde der vorherige Kasten "Trix 1020" zu
einem 909, der "Trix 1012" zu einem 907.
1961 wurden die Kästen in Plastik-Formverpackungen angeboten.
Auch wurde das System etwas gestrafft und die Preise erhöht.
So kosteten die Kästen I, IA, IB je 2 DM, der IC 2.50 DM und der ID 3 DM.
Die Elektromotore kosteten 4.50 DM. Je 50 Schrauben und Muttern kosteten 1.30 DM.
Die Gummireifen waren einzeln zu haben, ein großer für 0.25 DM, ein kleiner
für 0.20 DM. Die Vorlagenbücher behielten ihren alten Preis.
Die kombinierten Kästen hatten auch neue Preise. Der Elementrix (I, IA) kostete
4.50 DM, der Junior-Trix (I, IA, IB, IC) 9.50 DM.
Der Präsent-Trix (siehe links im Bild) ist jetzt in einer
blauen Plastikform verpackt und kostete 24.50 DM. Zuerst hatte er die
Nummer 955, ab 1962 die Nummer 8955.
Dieser Kasten enthielt, wie auch schon in den 50er Jahren, nur je 2 kleine und
2 große Gummireifen. Man konnte damit nicht einmal ein Auto bauen, dazu hätte
man ja 4 gleiche Reifen gebraucht. Obwohl der Kasten deshalb immer nur als eine
halbe Portion erschien, war er doch - aufgrund seines günstigen Preises und der
ansprechenden Aufmachung - auf dem Markt ein Renner. Die Eltern, die den
Kasten für ihre Kinder erwarben, nahmen den Mangel bei den Gummireifen
anscheinend gar nicht wahr. Die wenigen Kinder, die wirklich intensiv damit
bauten, kauften sich die fehlenden Teile dann nach.
Der Inhalt des Kastens ist bekannt, denn im späteren
Vorlagenbuch 8934
auf Seite 7 ist dessen Inhalt angegeben.
Der Präsent enthielt demnach je zweimal I und IA, je einmal IB, IC, ID;
dazu noch einen Elektromotor, 2 kleine und 2 große Gummireifen,
Schraubenzieher und Mutternschlüssel sowie an zusätzlichen Teilen
3*F5, 2*B16, 1*LP.
Der neue Master-Trix in der roten Plastikform (siehe im
Bild rechts) erschien - allein schon wegen seiner Aufmachung - wie ein völlig
neues Produkt. Dabei war es doch nur ein Ersatz für den bisherigen
Trix 1020. Erst jetzt wurde Trix als Alternative zu den etablierten
Metallbaukästen von der Bevölkerung wahrgenommen. Den nun präsentierte auch
Trix die Inhalte verkaufswirksam, wie es die anderen Hersteller schon lange
vorher taten.
Der Master-Trix kostete 49.50 DM. Zunächst hatte er die Nummer 959,
ab 1962 dann 8959.
Die vormaligen Holzkisten waren aber noch leer zu bekommen, die kleine für den
inzwischen eingestellten Trix 1012 zu 10.50 DM, die große für den bisherigen
Trix 1020 für 13.50 DM.
Den Inhalt des Master-Trix kennen wir aus dem
Vorlagenbuch 8934,
Seite 7 von 1964.
Er enthält die Kästen 7*I, 6*IA, 4*IB, 2*IC, 2*ID, 1*Elektro11. Dazu kommt
ein Elektromotor, 4 kleine und 4 große Gummireifen, Schraubenzieher und
Mutternschlüssel, sowie an Teilen je einmal LP, L5, UR, F1, F2, KW, MK, MS und
noch 4*G25, 72*S1, 67*M1.
Es ist anzunehmen, das der Inhalt des Master gleich dem des vormaligen
Trix 1020 ist. Weiter kann man annehmen, dass der "Trix 1020"
von 1937 nur den Sandmotor zusätzlich enthielt, ihm aber auch zwei Kästen ID
fehlten. Daraus lassen sich plausible Inhaltslisten zusammenstellen.
Leider ist der Master-Trix nur unzureichend mit Winkelstreifen ausgestattet.
Es sind ja nur 2 Kästen ID enthalten. Ein Inhalt von 6 Kästen ID wäre angebracht
gewesen. Dann wäre er ein echter Konkurrent gegenüber dem Stabil 53 oder dem
Märklin 1013 gewesen.
Bilder von Kästen aus der Zeit 1961-1968 finden Sie
hier.
Die Trix-Motore hatten spätestens 1961 an der Spitze der Antriebsachse nur noch
ein Schnurrädchen und ein 6-Zähne-Kettenrad. Davor waren da zusätzlich ein Haken
und ein Zahnrädchen angebracht. Mit dem Zahnrädchen konnte man Zahnräder
anderer Metallbaukasten-Systeme antreiben. Der Haken wurde für die
Trix-Boote der Vorkriegszeit benötigt.
Bilder von Trix-Motoren finden Sie
hier.
1962 wurde ein neues 4-stelliges Nummernsystem aller Produkte von Trix
eingeführt. Die Metallbaukästen beginnen jetzt mit 89nn.
1964 erschienen neue Anleitungsbücher. Das frühere kleine Buch für
den Elementrix wurde ersetzt durch ein
"Trix-Vorlagenbuch für Anfänger" (Nr. 8943),
40 Seiten, Maße 209*142mm, 50 Modelle.
Das neue Buch enthält am Anfang Bilder der Kasteninhalte und der Teile.
Ansonsten gleicht es seinem Vorgänger.
Auf Seite 7 listet es den Inhalt der kombinierten Kästen auf.
Es ist unverständlich, dass man diese kleine Vorlagenbuch jetzt auch den Kästen
Junior und sogar Präsent beilegte (anstatt des vorherigen Trix-Ingenieur
Anleitungsbuches).
Das bisherige Anleitungsbuch für den Trix-Ingenieur wurde durch ein neues,
komplett geändertes Vorlagenbuch
Trix Ingenieur 1
(siehe Bild links) ersetzt. Es ist nur noch im Kasten Master enthalten.
Es sind zwar noch etliche alte Modelle enthalten, aber auch viele neue und vor
allem zeitgemäße. Leider fehlen die "Meistermodelle" des alten Buches.
Alle Modelle werden anhand mehrerer Schwarz-weiß-Fotos aufgezeigt. Statt langer
Erklärungen und Anleitungen werden die Einzelheiten durch Fotos verdeutlicht.
Deshalb findet man bei den Modellen als Text nur noch die Teileliste zum Modell.
Die Internationalisierung wurde so wesentlich vereinfacht.
Das neue große Buch (Maße 208*296mm) zeigt auf 124 Seiten (ohne Deckblätter)
80 Modelle.
Es ist auf glänzendem, besserem Papier gedruckt und kostete 3.50 DM.
Das Buch zeigt auf der Vorderseite auch eine Ziffer 1. Ein Folgebuch mit einer
Ziffer 2 gab es aber nicht.
Leider ist das Heft nicht besonders gut gebunden. Die einzelnen Seiten lösen
sich nach kurzer Nutzung leicht heraus.
Um 1964 wurde auch ein neuer Schlüssel (Teil SCH1) eingeführt. Statt des sonst
üblichen Schlüsselmauls hat er ein 6-eckiges Loch.
1968 wird beim Gleichstrom-Elektromotor der Hufeisenmagnet ersetzt
durch einen Stabmagneten mit Polschuhen.
Ansonsten sind bis in 1968 nur Preiserhöhungen die einzigen Änderungen am System.
Artikel | 1931- 1939 | 1950- 1960 | 1961- 1964 |
1965- 1966 | 1967 | 1968 |
Trix I | 0.50 | 1.25 | 2.00 |
2.25 | 2.50 | 2.50 |
Trix IA | 0.50 | 1.25 | 2.00 |
2.25 | 2.50 | 2.50 |
Trix IB | (0.50) | 1.50 | 2.00 |
2.25 | 2.50 | 2.50 |
Trix IC | 0.50 | 1.50 | 2.50 |
2.75 | 3.00 | 3.50 |
Trix ID | | 1.50 | 3.00 |
3.25 | 3.25 | 3.50 |
Trix Elektro 11 | 0.50 | 1.50 | 2.00 |
2.25 | 2.50 | 3.00 |
Elementrix | 1.50 | 3.00 | 4.50 |
5.00 | 5.00 | 5.00 |
Junior-Trix | | 7.95 | 9.50 |
10.00 | 11.00 | 11.00 |
Präsent-Trix | | 19.75 | 24.50 |
24.50 | 27.50 | 27.50 |
Master-Trix | (20.00) | (49.50) | 49.50 |
49.50 | 55.00 | 55.00 |
Kleine Holzkassette | | 9.50 | 10.50 |
10.50 | 10.50 | 15.00 |
Große Holzkassette | | 13.50 | 13.50 |
13.50 | 13.50 | 17.50 |
Kleines Vorlagenbuch | (0.50) | 0.60 | 0.60 |
0.60 | 0.60 | 0.75 |
Großes Vorlagenbuch | (1.50) | 2.50 | 2.50 |
3.50 | 3.50 | 3.75 |
Trix Elektro-Motor | ab 1.00 | 3.50 | 4.50 |
4.50 | 5.50 | 5.50 |
Kleiner Autoreifen | 0.10 | 0.28 | 0.20 |
0.20 | 0.50 | 0.50 |
Großer Autoreifen | 0.15 | 0.35 | 0.25 |
0.25 | 0.50 | 0.50 |
50 Schrauben+Muttern | 0.50 | 1.20 | 1.30 |
1.30 | 1.50 | 1.50 |
Die Tabelle rechts zeigt die Preisentwicklung bei Trix bis zum Jahr 1968.
Die späteren Kästen und Produkte können nur noch bedingt mit den alten
verglichen werden.
Selbst ein Vergleich der Produkte aus den 30er Jahren mit denen aus den 50er
und 60er Jahren ist nicht immer möglich. Die Kästen waren teilweise ja auch
anders ausgestattet. Preise in Klammern (...) kennzeichnen solche nicht ganz
exakten Vergleiche.
Für die Autoreifen und die Packungen mit Schrauben und Muttern war eine
Umrechnung nötig. Vor 1961 wurden kleine und große Autoreifen nur zusammen
verkauft. Das Preisverhältnis großer zu kleiner Reifen ist vor 1960 hier
eher willkürlich gewählt.
Die große Umstellung (1969-1997)
Ab dem Jahr 1969 gab es viele Veränderungen bei Trix. Noch 1970 hieß die Firma
"Trix Vereinigte Spielwarenfabriken Ernst Voelk KG". Das gesamte Inventar wurde
1971 dann an die Nürnberger Firma GAMA GmbH & Co. KG (Georg Adolf Mangold)
verkauft.
Die Firma hieß nun "Trix-Mangold GmbH & Co. KG". 1981 wurde sie umbenannt in
"TRIX-Mangold GmbH".
Die Adresse war nach wie vor die Kreulstr. 40 in Nürnberg.
In den Katalogen fällt ab 1969 die erneute Änderung des Nummernsystems der
Produkte auf. Die Nummern sind nun 8-stellig.
Bei den Metallbaukästen entsprechen sie dem Schema 58 50nn xx.
nn ist die Nummer eines Artikels, xx eine Variante
(xx=00 : Anfangsvariante, xx=01 : neuere Verpackung,
xx=10 : gelbe Teile).
1969 erschienen der Trix-Metallbaukasten in einer völlig
überarbeiteten Art. Jahrelange Vorarbeiten waren dafür nötig gewesen, die
Hubert Fritz als Berater der Firma Trix durchgeführt hat.
(Auf ihn geht übrigens auch die Standuhr aus dem Anleitungsbuch der 50er Jahre
zurück, wie er mir einmal am Telefon erzählte.
Er war zudem Gewinner bei einem Märklin-Wettbewerb mit einem LKW-Modell
[Noschka,Knerr, Tafel 20b].)
Aber warum wollte man das System denn überhaupt ändern ?
Der Präsent-Trix und der Master-Trix waren doch die
in den 60er Jahren beliebtesten Metallbaukästen.
Gerade der Präsent-Trix, mit dem man wegen der nur 2 Autoreifen
einer Größe nicht einmal ein Auto (höchstens einen Traktor) bauen konnte, war
ein Verkaufsschlager, eben wegen des günstigen Preises.
Den Präsent-Trix konnte man in Westdeutschland damals wirklich
überall bekommen.
Wenn man aber bedenkt, dass damals die Verkaufszahlen bei Metallbaukästen aller
Hersteller rückläufig waren, so versuchte vielleicht Trix, hier in eine
vermeintliche, sich öffnende Marktlücke zu steigen, die aber gar nicht
existierte.
Die Erneuerung sollte Trix jedenfalls von einem Billigsystem zu einem
Standardsystem machen, vergleichbar mit Märklin, Meccano oder Stabil.
Man wollte eine Folge größenmäßig aufsteigender Kästen erstellen.
Das Bild oben zeigt die Kästen und deren Preise im Jahr 1969.
Die Teile sind in Formen aus Styropor großflächig angeordnet. Natürlich fällt
sofort auf, dass etliche neue Teile hinzu kamen. Aber es fällt auch auf,
dass die Bezeichnungen Junior, Präsent, Master jetzt für Kästen verwendet
werden, die einen deutlich geringeren Inhalt haben als die früheren Kästen
gleichen Namens.
Der frühere Junior enthielt Kettenräder, der neuere nicht. Der frühere
Präsent enthielt einen Elektromotor, der neuere nicht. Der neue Master enthält
nur ein großes Kettenrad und nur je 2 Gummireifen von jeder Größe.
Man kann sogar sagen, dass der frühere Präsent um einige neue Teile ergänzt
worden ist und nun als Master angepriesen wird.
Der neue Ingenieur entstand aus dem früheren Master. Er wurde um einen zweiten
Motor, viele Ringe, einen Kopfhörer und andere Teile erweitert. Aber er enthält
jetzt nur noch eine Magnetspule mit Kern. Absurderweise sind ein
Gleichstrom-Motor und ein Wechselstrom-Motor enthalten.
1970 kam noch ein Kasten Assistent hinzu. Es ist ein Präsent,
der um einen Gleichstrommotor ergänzt wurde.
1972 bekam dieser Kasten die Nummer 6 zugeordnet. Was über der Nummer 5
liegt, sind demnach Sonderkästen.
Bilder von Kästen aus der Zeit 1969-1971 finden Sie
hier.
Ärgerlich ist bei den neuen Kästen, dass weder in den Anleitungsbüchern noch in
den Kästen selbst irgendwelche Angaben über die Anzahlen der enthaltenen Teile
gemacht werden.
Man kann so nicht einmal kontrollieren, ob ein Kasten vollständig bestückt
geliefert wurde.
Das neue
Anleitungsbuch "Ingenieur Trix 5"
für den gleichnamigen, jetzt größten Kasten konnte man auch einzeln für 5 DM
kaufen. Es umfasst 112 Seiten, wobei die Deckblätter mitgezählt sind.
Die Maße sind 294*207mm, querformatig. Es enthält 106 völlig neue Modelle,
die man aber nicht alle mit dem Kasten "Ingenieur 5" bauen kann.
Einige wenige Modelle sind eben nur Anregungen für eigene weitere
Meistermodelle mit zusätzlichen Teilen.
Die Anleitungsbücher der kleineren Kästen zeigen Ausschnitte aus diesem
großen "Ingenieur Trix 5" Anleitungsbuch. Lediglich in der
Anleitung zum Kasten Assistent,
der ja später entstanden ist, findet man wenige zusätzliche Modelle.
In den Anleitungen der kleineren Kästen sind damit nur die Deckblätter und
einleitende Seiten mit Fotos der enthaltenen Teile individuell gestaltet.
Auf die bisherigen Kleinkästen IA, IB, usw. wollte man auch nicht verzichten.
So führte man die
Spezialsortimente Trix A, B, C, D, E, H
ein.
Den geplanten Kästen Trix F für Plastikfolien gab es nie,
der Kasten Trix G für Werkzeuge wurde später in
anderer Art zusammengestellt.
Der alte Grundkasten I wurde dabei offensichtlich zum Element Trix 1,
dem einige Teile hinzugefügt wurden.
Der Kasten Trix A ist auch ein etwas erweiterter Kasten IA. Man hat 2 der
neuen 26-Loch-Flachbänder, 2 Schraubenschlüssel, je 4 Schrauben und Muttern
und 1 55mm-Gewindewelle zugefügt.
Der Trix B wurde ergänzt um 4 der neuen 55mm-Schnurradhälften,
12 Schrauben, und 16 Muttern.
Bei Trix C sind 1 kleiner Schraubenzieher, 1 Schraube, 1 Madenschraube,
2 Beilagscheiben und 1 Ölfläschchen zugefügt worden.
So gut der zusätzliche Komfort mit Schraubenzieher und Ölfläschchen bei
einem Kasten auch war; wer mehrere dieser Kästen für ein Großmodell
(etwa eine Uhr) brauchte, zahlte zu viel Geld und bekam überzählige
Schraubenzieher und Ölfläschchen.
Am wenigsten wurde bei Trix D zugefügt : 1 9-Loch-Flachstab und je
2 Schrauben und Muttern.
Beim Elektrokasten Trix E hat man sich etwas mehr Mühe gegeben. Da kamen
zwar auch 6 normale Schrauben und 12 normale Muttern zum Inhalt des früheren
Kastens "Elektro 11" hinzu. Es wurden bei dem neuen Kasten aber auch eine
verbesserte Lampenfassung mit Lampe, eine Magnetnadel mit Lagerspitze und
Messing-Schrauben und -Muttern ergänzt, alles neu entwickelte Teile.
Dazu kam Draht mit dem man ein Galvanometer herstellen kann. Entsprechende
Anleitungen gab es im großen Anleitungsbuch für den Trix Ingenieur 5.
Im Kasten waren auch Pappen enthalten, die man zum Bau von Schaltern nützen
sollte. In früheren Bauanleitungen (seit 1931 !) wurde dagegen beschrieben,
wie man sich diese Pappen selbst herstellen konnte.
Der Kasten Trix H ist eine Neuheit, der je 4 Ringe unterschiedlicher Größe,
20 Flachstäbe und 40 Schrauben mit 50 Mutter enthält. Hier war man großzügig.
Eine weiter Neuerung ist die Möglichkeit, mehrere Teile einer Sorte als
Päckchen zu kaufen. So gab es 30 kleine Flachbänder für 2 DM, ebenso gab es ein
Sortiment von Doppelwinkeln, Schrauben, Ketten, Gewindewellen usw.
Mit den neuen Kästen wurden auch einige neue Teile eingeführt.
-
Flachbänder von 26 Loch Länge. Wegen dem geringen Lochabstand (7.8mm)
sind sie vergleichbar mit den 17-Loch-Flachbändern anderer Systeme.
Längere Flachbänder gibt es bei Trix nicht.
-
Die 55mm-Schnurradhälften sind eine größere Variante der
35mm-Schnurradhälften, die es schon vom Anfang an bei Trix gab.
-
Das Kardangelenk mit Gewindelöchern an den Enden ist von sehr stabiler Art.
-
Die Lochringe LR9 haben einen Außendurchmesser von 77.5mm und einen
Innendurchmesser von 49.0mm. Im Ring sind 16 Löcher gebohrt. Ein 9-Loch-Flachband
kann gegenüber liegende Löcher verbinden. Mit diesem Teil kann man jetzt auch
größere Räder in Trix realisieren.
-
Die Lochringe LR13 haben einen Außendurchmesser von 108.6mm und einen
Innendurchmesser von 78.5mm. Im Ring sind 16 Löcher gebohrt. Ein 13-Loch-Flachband
kann gegenüber liegende Löcher verbinden. LR13, LR9 und die 49mm-Lochscheibe
(48.7mm Ø) passen problemlos ineinander.
-
| Neu | Alt |
R1 | R2 | R3 | R1 | R2 |
Ø | 58 | 90 | 115 | 55 | 72 |
Breite | 15 | 23 | 18 | 10 | 15 |
Die neuen Autoreifen sind deutlich größer und breiter als die bisherigen.
Die Tabelle rechts zeigt die Maße in mm. Der neue Reifen R3 passt zum Lochring LR9.
-
Das Gummirad (26mm Ø, 2.8mm Breite) kann zwischen zwei 29mm-Lochscheiben
geklemmt werden.
Es bildet mit diesen zusammen ein Schnurrad. Durch seine Reibung kann es auch
für andere Zwecke verwendet werden.
-
Die neuen Schraubenzieher und das Ölfläschchen sind Freundlichkeiten
an den Kunden. Leider treiben diese Teile nur den Preis der Kästen hoch.
-
Die verbesserte Lampenfassung mit Lampe, die Magnetnadel mit
Lagerspitze, die Messing-Schrauben mit -Muttern, der
Wickeldraht für das Galvanometer sowie die Schalterplatten sind
neue Elektroteile, die im "Trix E" und im "Ingenieur 5" vorkommen.
Ein Kopfhörer für elektrische Versuche ist im "Ingenieur 5" enthalten
oder kann nachgekauft werden.
Bei dieser Erneuerung bekamen die meisten Teile zudem neue Kürzel. Ein 5 Loch
langes Flachband hieß vorher F5. Nun heißt es FB5. Die Änderungen sind nicht
verwirrend, wie das bei anderen Herstellern manchmal der Fall war.
So schön all diese Neuerungen auch erscheinen mögen - es gibt auch Nachteile
dabei.
So hat man vergessen, längere Schrauben einzuführen. Insbesondere Schrauben
mit einem Gewinde von etwa 8 oder 10mm Länge wären bei der Montage der Autoreifen
sehr hilfreich gewesen. Erst 1976, bei den Kästen "Metallbau A+B",
wurden dann Schrauben mit Gewindelängen von 12mm eingeführt.
Im Übrigen sind die für die Montage der Autoreifen in den Anleitungsbüchern
dargestellten Grundkonstruktionen höchst befremdlich.
Ich befürchte, dass sie sich mehrere dieser Grundkonstruktionen, so wie dort
angegeben, überhaupt nicht zusammensetzen lassen.
Artikel | 1968 | 1969 |
1970 | 1971 | 1972 | 1973 | 1975 |
1977 | 1980 |
Element 1 | (2.50) | 6.00 |
6.50 | 7.50 | | | |
| |
Junior 2 | (5.00) | 9.50 |
10.00 | 12.00 | 13.50 | 14.90 | 20.00 |
| |
Präsent 3 | (11.00) | 19.50 |
19.50 | 24.50 | 27.50 | 29.50 | 39.50 |
| |
Master 4 | (27.50) | 45.00 |
48.00 | 55.00 | 57.50 | 59.50 | 79.50 |
| |
Ingenieur 5 | (55.00) | 79.00 |
89.00 | 98.00 | | | |
| |
Assistent 6 | | |
29.50 | 34.50 | 37.50 | 39.50 | 54.50 |
| |
Getriebe 7 | | |
| | 39.50 | 42.50 | 57.50 |
59.50 | 65.00 |
Metallbau A | | |
| | | | 42.50 |
49.50 | 55.00 |
Metallbau A+B | | |
| | | | |
115.00 | 137.00 |
Trix A | (2.50) | 3.95 |
4.50 | 5.30 | | | |
| |
Trix B | (2.50) | 4.50 |
5.00 | 5.75 | | | |
| |
Trix C | (3.50) | 6.00 |
6.00 | 6.90 | | | |
| |
Trix D | 3.50 | 4.50 |
5.00 | 5.75 | | | |
| |
Trix E | (3.00) | 10.00 |
10.00 | 12.00 | 12.50 | 13.50 | 18.50 |
19.50 | |
Trix H | | 8.50 |
8.50 | 10.00 | | | |
| |
Holzkassette | 17.50 | 29.50 |
29.50 | 34.50 | 34.50 | 34.50 | 46.00 |
| |
Anleitungsbuch | 3.75 | 5.00 |
6.50 | 7.50 | 7.70 | | 10.50 |
| |
Elektro-Motor | 5.50 | 8.50 |
8.90 | 10.50 | 11.50 | 13.50 | 18.50 |
20.00 | 23.40 |
Kleiner Autoreifen | 0.50 | 0.50 |
0.50 | 0.57 | 0.63 | 0.69 | 0.94 |
0.99 | 1.18 |
Mittlerer Autoreifen | (0.50) | 0.75 |
0.75 | 0.88 | 0.88 | 0.99 | |
| |
Großer Autoreifen | | 1.25 |
1.25 | 1.50 | 1.65 | 1.75 | 2.45 |
2.45 | 2.80 |
Schrauben+Muttern | 1.50 | 2.00 |
2.40 | 2.40 | 2.75 | 2.95 | 4.00 |
4.25 | 5.00 |
Dass bei all diesen Neuerungen aber auch die Preise stark nach oben gingen,
war ganz und gar kein Kaufanreiz für diese vormals so preisgünstigen kleinen
Kästen.
In der Tabelle rechts sehen Sie die jährlichen Preisanstiege. Die Spalte 1968
nennt noch die Preise der vorherigen Kästen. Der Vergleich mit den neuen Kästen
ab 1969 ist nur bedingt möglich, wenn diese merklich erweitert wurden. In diesen
Fällen sind die Preise von 1968 in Klammern (...) gesetzt.
Es ist deutlich zu erkennen, dass es ab 1972 und dann wieder ab 1977 einige
Produkte einfach nicht mehr gab.
Weitere Preisangaben fehlen mir, sie sind kaum mehr interessant, denn es gab
kaum mehr Neuigkeiten.
1972 stand die Firma Trix nämlich vor der Ruine des großen
Erneuerungsprojektes von 1969.
Alle Preiserhöhungen (siehe Tabelle rechts) halfen der Firma nicht; sie
verschreckten eher die Kundschaft. Man versuchte, zu retten, was noch Gewinn
brachte, vom Rest verabschiedete man sich.
So verschwanden die Spezialkästen Trix A, B, C, D, H. Nur der Trix E
wurde noch weiter angeboten. Damit kappte man das alte Trix-Konzept der
preisgünstigen kleinen Nachkaufkästen, welches Trix einst groß gemacht hatte.
Von den erst neulich zusammengestellten Kästen wurde der ganz kleine
"Element Trix 1" und der ganz große "Trix Ingenieur 5" aufgegeben.
Dafür gab es jetzt eine Blister-Verpackung Trix-Start für 1.95 DM.
Auf der Rückseite des Kartons sind einige Modellchen gezeigt. Wenn man die
Teile abzählt, die in den Modellen verbaut sind, kommt man zu der Erkenntnis,
dass hier der ursprüngliche Kasten Trix I wiederbelebt wurde, jetzt aber
mit dem Schlüssel mit 6-Eck von 1964.
Der Trix-Start kostete 1973 dann 2.45 DM und 1975/76 schon 3.25 DM.
Es gibt ihn 1976 noch im Katalog. In der Preisliste von 1977 fehlt er.
Die vormals in viel zu großen Verpackungen mit Styroporformen
präsentierten Teile wurden nun in wesentlich kleineren Plastik-Formen
platzsparender präsentiert.
Die Kartons bekamen ein durchsichtiges Fenster, durch das man auf die Teile
blicken konnte. Auch farblich wurden die Verpackungen geändert.
Weiterhin verkaufte man jetzt Ergänzungskästen 2a, 3a und 4a.
Man nannte sie "Ausbaustufen". Beim Kauf musste man aber aufpassen.
So ergaben ein Kasten "Präsent 3" + ein Ergänzungskasten 3a + ein Elektromotor
erst den Kasten "Master 4".
Bilder von Kästen aus der Zeit 1972-1976 finden Sie
hier.
Die große Neuerung des Jahres 1972 war der Getriebekasten 7.
Es ist ein eigenständiger Kasten, mit dem man eine ganze Reihe von Getrieben
anhand eines neuen
Anleitungsbuches
ohne einen weiteren zusätzlichen Trix-Kasten bauen kann.
Er wird bereits in der neuen Verpackung mit dem durchsichtigen Deckelfenster
angeboten (siehe Bild rechts).
Eine ganze Reihe neuer Teile sind für den Getriebekasten geschaffen worden.
Sie bestehen aus hellrotem Plastik und besitzen meist eine Nabe aus Messing.
-
Die Zahnräder aus Plastik mit Nabe. Es gibt Räder mit 10, 20 und 40 Zähnen.
Das 40-Zähne-Rad hat zusätzlich seitliche Zähne, wodurch es auch als Kronenrad
benützt werden kann.
-
Eine Antriebsschnecke ist aus Plastik; auch deren Nabe ist aus Plastik.
-
Die Zahnstange von 15 Zähnen und 9 Loch Länge ist ebenfalls aus Plastik.
Mehrere Zahnstangen können aneinander gereiht werden.
-
Die Kegelräder aus Plastik mit Nabe gibt es mit 20 und mit 40 Zähnen.
-
Eine Kurbel ist aus Plastik; auch die Nabe ist aus Plastik.
-
Die Plastik-Klips und Plastik-Sperrstege werden gemeinsam verwendet.
Damit kann man Flachbänder lose miteinander verbinden (zusammenklipsen).
-
Der Halteschlüssel aus Plastik ist ein sehr nützliches Teil. In das
eine Ende kann man eine Mutter einklemmen, in das andere eine Schraube.
Dann kann man diese Schraube oder Mutter auch an sonst unzugängliche
Modell-Ecken positionieren.
Hinweis : Das Teil kann auch Meccano-Muttern aufnehmen !
-
Die glatte Welle ohne jegliches Gewinde, aus Stahl ist eine weitere
Neuerung bei Trix; ebenso der neue Stellring aus Messing.
Diese Teile waren eine wirkliche Bereicherung des Trix-Systems. Sie waren
wirklich gut durchdacht. Ein Problem bildeten aber die Flachbänder und die
Lochplatten. Die Flachbänder lassen sich zu leicht biegen. Die Lochplatten
sind aus sehr dünnem Blech und haben nicht die erforderliche Festigkeit und
Stabilität für die Getriebe.
Leider kamen die Plastikzahnräder erst viel zu spät.
Ab 1973 gab es die Zahnräder und auch die Kegelräder als separate
Einzelteil-Packungen.
Es sollte hier noch erwähnt werden, dass spätestens 1972 die Elektromotore
einen Plastiksockel bekamen.
Bilder von Trix-Motoren finden Sie
hier.
1973 versuchte man die neuen Zahnräder auch in neuen Schulkästen
als Lehrmittel zu vermarkten. In den Kästen sind auch die neuen
Doppel-Rillenräder aus Plastik und die kleinen Rillenräder aus Messing
enthalten.
Offensichtlich handelt es sich dabei um leicht erweiterte Getriebekästen
in anderen Sortierungen.
Zusätzlich wurde ein Holzkasten zur Aufbewahrung der Schulbaukästen angeboten.
Daneben gab es noch ein Teilesortiment "Trix-Lernbaukasten ALS", das in den
Prospekten und Preislisten nicht vorkommt.
Die Preise der Schulbaukästen sind in wenigen Jahren stark angestiegen, wie die
folgende Tabelle zeigt.
Kasten | 1973 | 1975 |
TT 1 | 59.50 | 79.50 |
TT 2 | 45.00 | 59.50 |
TG 1 | 59.50 | 79.50 |
Im Katalog von 1974/75 sind diese Kästen letztmals abgebildet. In der
Preisliste 1975/76 sind sie letztmals aufgeführt.
Im Jahr 1974 erschien dann ein Kasten mit der Bezeichnung
Trix-Metallbau Werkzeug. Enthalten sind Hammer, Spitzzange,
Minischraubstock, Nietzange, Schachten mit Hohl- und Vollnieten,
Nietendöpper (Eisenstab zum Festklopfen der Vollnieten),
Stechahle oder Aufreiber zum Aufbohren der Löcher in Flachbändern,
Biegevorrichtung für Flachbänder und eine Allzweck-Schere zum Zerschneiden
derselben.
Weiterhin sind im Kasten noch verschiedene farbige Kunststoff-Folien und auch
eine Aluminiumfolie enthalten. Als Klarsichtfolie wird das Fenster des
Verpackungskartons empfohlen.
1975 | 1977 | 1980 |
52.50 | 54.50 | 58.00 |
Der Kasten kann gut dazu verwendet werden, seinen Teilbestand zu zerstören,
eben indem man die Flachbänder zerschneidet oder miteinander vernietet.
Man kann ja auch wieder welche als Einzelteil-Packung nachkaufen.
Für einen wahrhaft stolzen Preis (siehe Tabelle rechts) war er bis 1986 zu haben.
Die eigentliche Neuerung des Jahres 1974 ist aber die Einführung des
Kastens Metallbau A.
Es ist eine Neukonzeption eines Kleinkastens, völlig losgelöst von der
Historie des Trix-Baukastens. Ein Motor, einige wenige Rädchen und schon
kann man Ventilator und kleine Karussells bauen. Nur - für ein Auto reicht es
nicht. Es fehlen ausreichend Räder und Gummireifen.
Für den neuen Kasten wurde auch ein neues
Anleitungsheft
mit gerade mal 12 Modellen geschaffen.
Für den wahrhaft stolzen Preis von 42.50 DM war der Kasten 1975 zu haben.
Der Gleichstrom-Elektromotor hatte in den neuen Kästen an der Spitze der
Antriebsachse nicht mehr das kombinierte Schnurrädchen mit 6-Zähne-Kettenrad,
sondern nur noch ein Schnurrädchen mit einer auf 3.5mm Ø verdickten Achse von
12mm Länge.
Spätestens ab 1977 wurde der Gleichstrom-Motor auch als Nachkaufpackung
entsprechend umgestellt. Der Wechselstrom-Motor wurde nicht mehr angeboten.
Bilder von Trix-Motoren finden Sie
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1976 kamen dann die Kästen Metallbau B und Metallbau A+B
dazu.
Der Metallbau B ist ein eigenständiger Kasten. Er ist aber auch ein
Ergänzungskasten, der den Metallbau A zu einem Metallbau A+B
aufrüstet.
Der Metallbau B kostete 1977 67.50 DM. Wenn man die Größe des Kastens betrachtet,
so stimmt da vielleicht das Preis-Leistungs-Verhältnis noch - ganz im
Gegensatz zum Metallbau A. Der Metallbau A+B war 1977 für 115 DM zu haben.
Der Metallbau A+B ist dann der größte Kasten einem neuen
Vorlagenheft,
das 6 Modelle für den Kasten Metallbau B und für den Kasten Metallbau A+B
5 Modelle enthält.
Als neue Teile liegen dem Kästen Metallbau A+B bei
-
Farbige Plastik-Folien, aus denen man Verkleidungen für die Modelle
ausschneiden kann,
-
Schnur und Gummiring (als ob man das nicht im Haushalt hätte),
-
Verkleidungs-Streifen, das sind Plastikstücke in der Form von
26-Loch-Flachbändern, aber ganz ohne Löcher,
-
Gumminippel mit denen man Räder aus Rillenrad-Hälften an Glatten Wellen
fest machen kann, (In der Anfangszeit von Trix nahm man dazu die Exzenterscheibe.)
-
Längere Schrauben mit einem 10mm langem Gewinde.
1977 strich man das gesamte Metallbaukastenprogramm ganz stark zusammen.
Im Katalog von 1977 waren die Kästen Junior 2, Präsent 3, Master 4, die
zugehörigen Ergänzungskästen, das Anleitungsbuch "Ingenieur Trix 5", der Kasten
Assistent 6, der Kopfhörer, der Wechselstrom-Motor und die Holzkassette
nicht mehr aufgeführt.
Nur der Kasten Trix Spezial E konnte sich bis 1978 halten.
Völlig unverständlich ist dabei, dass der große Autoreifen R3 im Programm blieb,
obwohl die zugehörigen Felgen (Teil LR9) nicht mehr produziert wurden.
Die mittleren Gummireifen R2 waren dagegen schon 1975 aus dem Programm genommen
worden, obwohl sie im neuen Anleitungsheft für den Kasten Metallbau A+B als
Nachkaufteile empfohlen wurden.
1975 und 1976 waren sogar noch zwei Autoreifen R2 in den Kästen Metallbau B
und Metallbau A+B enthalten. 1977 hat man sie nicht mehr beigelegt.
Hier ist der Firma Trix ganz offensichtlich ein ganz fataler Fehler passiert.
Die nicht mehr benötigten großen Autoreifen R3 lagen in den Spielzeuggeschäften
herum. Aber die oft gesuchten mittleren Autoreifen R2 konnte man auch auf
Bestellung nicht bekommen.
Als Neuerung des Jahres 1977 kann man die gelben Flachbänder,
Winkelschienen und Lochplatten, sowie die roten Lochscheiben und
Rillenrad-Hälften ansehen.
Zumindest die gelben Flachbänder und Winkelschienen konnte man nun auch als
Einzelteil-Packungen kaufen.
Ein neuer Kasten Trix-Metallbau-Kofferset K enthielt die neuen Teile.
Es ist ein orangefarbener Plastikkoffer mit Teilen zum Bau eines Baukranes
und 5 weiterer Modelle. Im Kasten ist ein Elektromotor enthalten.
Der neue farbige Koffer war 1977 für 55 DM zu haben. Er war mindestens bis
1993 im Katalog zu finden.
Kurz darauf, spätestens 1980, waren auch die Kästen Metallbau B und
Metallbau A+B (siehe Bild oben) mit den bunten Teilen ausgestattet.
Der Metallbau A enthält dagegen weiter verzinkte Teile.
Bilder von Kästen aus der Zeit 1977-1998 finden Sie
hier.
1986 gab es nur noch die Kästen Metallbau A, B, A+B und Kofferset K;
dazu immer noch den Getriebekasten 7.
Das Nummernsystem bei Trix wurde wieder mal geändert. So bekam der Metallbau A,
der vorher die Nummer 58 5051 00 hatte, die neue Nummer 85051.
1993 fusionierte die vormaligen Firma "TRIX MANGOLD GmbH" mit Schuco.
Die Firma hieß nun "TRIX-Schuco GmbH & Co".
Am 1. Januar 1997 wurde die Firma "TRIX Modelleisenbahn GmbH & Co KG" (eines
der drei Standbeine der ehemaligen TRIX-Schuco GmbH & Co) von der
Märklin-Holding übernommen.
1997 kam als Großmodell der
Trix-Bugatti
in Holzkiste für 500 DM als limitierte Ausgabe von 333 Stück auf den Markt.
Es gab da noch den Metallbau A, B, A+B, sowie den Getriebekasten 7.
An Nachkauf-Packungen gab es noch die nach 1977. Allerdings gab es die
Autoreifen R2 und R3 nicht mehr.
Mit dem Jahreswechsel 1997/98 erfolgte dann das Produktionsende des
Trix-Metallbaukastens [Schirdewahn].
Bernhard Schwarz zeigt eine etwas
abweichende Reihenfolge der Ereignisse in der Firmengeschichte auf,
insbesondere ab den 1990er Jahren.
Das betrifft aber nicht mehr die Geschichte des TRIX-Metallbaukastens.
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